Vortrag von Stefan Üner, Kunsthistoriker

Als Grafiker und Designer prägte Koloman Moser das Kunstgeschehen in Wien um 1900 entscheidend. Viel beachtet sind seine Arbeiten für die Secession und Wiener Werkstätte im Sinn des ästhetischen Ideals des Gesamtkunstwerks. Neben seinem produktiven Schaffen im Bereich der angewandten Kunst setzte sich Moser als bildender Künstler intensiv mit Malerei auseinander, die einen zentralen Stellenwert in seinem Œuvre einnahm: sie signalisierte Auftakt und Ende seines künstlerischen Schaffens. Als Maler gelang es ihm, sich in experimenteller Weise vom historistischen Formenvokabular zu einer flächigen und expressiven Bildsprache weiterzuentwickeln. In intensiver Auseinandersetzung mit der Gesetzmäßigkeit von Form und Farbe schuf Moser ein unverwechselbares malerisches Werk, in dem er seine Eigenständigkeit neben Gustav Klimt behauptete. Im Hinblick auf seinen freien, akzentuierten Kolorismus spielte Koloman Moser auch als Maler eine entscheidende Rolle in der österreichischen Moderne.

Weitere Informationen: MAK – MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST

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