Die über 200 Objekte umfassende Sammlung stammt aus der frühen Phase der Inbesitznahme Kameruns durch das Deutsche Kaiserreich und befindet sich seit den 1890er-Jahren im Münchner Museum Fünf Kontinente. Das prominenteste Objekt dieser Sammlung ist der sogenannte „Blaue-Reiter-Pfosten“, der im Almanach „Der Blaue Reiter“ von Franz Marc und Wassily Kandinsky abgebildet ist.

Dringender Forschungsbedarf besteht aufgrund der Positionen des Sammlers, Max von Stetten, der in der deutschen Kolonie Kamerun als Führer der Polizeitruppe und Kommandeur der „Schutztruppe“ tätig war. Ziel des Projekts ist eine möglichst detaillierte Erforschung der Erwerbssituationen und Erwerbungsorte der Sammlung bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Positionen und Aktivitäten des Sammlers. Exemplarisch soll zudem an der Person Max von Stetten und der von ihm zusammengetragenen Sammlung die geteilte deutsch-kamerunische Geschichte in dieser frühen Phase kolonialer Expansion erarbeitet werden.

Ein wesentlicher Bestandteil des Forschungsprojekts ist die intensive Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern*innen in Kamerun und dortigen Herkunftsgemeinschaften, die dem Museum Fünf Kontinente ohne die Förderung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste, Bereich koloniale Kontexte, und durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst nicht möglich gewesen wäre.

Video: © Miriam Remter und Felix Remter, primate visions

Mehr unter: www.museum-fuenf-kontinente.de

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