Essen ist nicht nur eine Frage des Überlebens, des persönlichen Geschmacks und der Bezahlbarkeit, sondern es ist heute Hobby, Lifestyle und Ausdruck persönlicher Weltanschauung. Manche Forscher weisen darauf hin, dass moderne Essensregeln quasi-religiöse Züge annehmen, weil sie den Menschen säkulare Heilsversprechungen machen. Es wird behauptet, das richtige Essen könne den Körper und die Seele heilen, zu Erfolg verhelfen und das Selbst optimieren. Es stellt sich die Frage, wie sich das Judentum zu solchen Trends positioniert? Kann man die jüdischen Speiseregeln einhalten und zugleich an den modernen Ernährungstrends teilhaben? Und wie können gleichzeitig die traditionellen Vorstellungen bewahrt werden?
Darüber diskutieren die Wissenschaftsjournalistin Kathrin Burger und der Religionswissenschaftler Jonathan Schorsch in der Abschlussveranstaltung von „Koscher to Go“.
Kathrin Burger ist Wissenschaftsjournalistin. Sie hat Ökotrophologie an der TU München, Weihenstephan studiert. Zu ihren Spezialthemen gehören Ernährung, Gesundheit, Umwelt (v.a. Landwirtschaft und Tierwohl) sowie Psychologie und Soziologie. Sie ist Autorin des Buches „Foodamentalismus. Wie Essen unsere Religion wurde“.
Jonathan Schorsch ist Professor für Jüdische Religions- und Geistesgeschichte an der Universität Potsdam. Er ist Gründer und Direktor des Green Sabbath Project und der Jewish Activism Summer School. Zu seinen Publikationen gehören „The Food Movement, Culture and Religion: A Tale of Pigs, Christians, Jews and Politics“ und „Jews and Blacks in the Early Modern World“.
Weitere Informationen: Jüdisches Museum Berlin