Für Sara Nabil ist Kunst eine Form des Protests und der Kritik an patriarchalen Strukturen – ein wesentliches Mittel, um den gesellschaftlichen Wandel zu gestalten. In ihren Rauminstallationen und Fotografien verbindet die afghanische Künstlerin, Politikwissenschaftlerin und Menschenrechtsaktivistin Themen von Flucht, Traum und Identität und setzt sich für die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen ein. Die künstlerische Arbeit gibt ihr die Stimme zurück, die ihr in ihrem Heimatland entzogen wurde.

Für die Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim konzipiert Sara Nabil ein neues Performanceprojekt und eine interaktive Rauminstallation. Mit ihrer Performance zur Eröffnung am 04.05.2022 im Atrium der Kunsthalle Mannheim reagiert sie auf die Folgen der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021, in deren fundamentalistischem Weltbild weiblich gelesene Identität durch Geschlechtertrennung sowie durch strenge Kleider- und Verhaltensvorschriften bis zur Unsichtbarkeit reglementiert ist. Nabils Kunstprotest zeigt nicht nur, wie der weibliche Körper mit all seinen Facetten – von den Haaren bis zur Kleidung – zum Austragungsort politischer Ideologien, kultureller Konflikte und Machtkämpfe verfremdet wird, sondern wie er zudem Selbstbestimmung und Freiheit birgt.

Kuratorin: Christina Bergemann, M.A.

Mehr unter: www.kuma.art

Abonniere unseren Newsletter