Diego Marcon: Faszination zwischen Filmgenres und technischer Innovation

Diego Marcon kombiniert in seinen Werken filmische Elemente aus unterschiedlichen Genres wie Musicals, Melodramen, Horror und Slapstick-Komödien. Seine unverwechselbaren Bildwelten schaffen durch den Einsatz von Robotik, Prothetik und CGI eine surreale, oft unheimliche Atmosphäre. Worte, Geräusche und Gesten spielen eine Schlüsselrolle, um die zweideutige und beunruhigende Spannung zu verstärken, die sein künstlerisches Schaffen prägt. Dialoge und eigens komponierte Soundtracks unterstreichen dabei die transformative Kraft der Sprache.

La Gola (2024): Ein filmisches Werk über Genuss und Verfall

Marcons neuestes Werk, La Gola (2024), erzählt durch eine Serie von Briefen die kontrastreiche Geschichte zweier Korrespondierender: Gianni beschreibt in acht Briefen die Gänge eines luxuriösen Banketts, während Rossana den gesundheitlichen Verfall ihrer Mutter schildert. Die Figuren werden von hyperrealistischen Puppen verkörpert, deren Gesichter regungslos bleiben – allein die mit CGI animierten Augen verleihen ihnen Leben. Ihre Stimmen sind Teil einer eindringlichen Originalkomposition von Federico Chiari, aufgenommen auf der historischen Pietro-Corna-Orgel der Cattedrale di Sant’Alessandro Martire in Bergamo.

Marcon verwebt in La Gola klassische Kunstthemen mit detaillierten Beschreibungen von Kulinarik und Krankheit. Die energiegeladene Partitur schafft eine spannungsgeladene Dynamik zwischen Sprache und Musik. Produziert wurde der Film in Kooperation mit dem Centre d’Art Contemporain Genève und dem Kunstverein in Hamburg. Diese erste Einzelausstellung Marcons in Österreich ist ein bedeutender Meilenstein für den international anerkannten Künstler.

Mehr unter: kunsthallewien.at

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