In dem Projekt Laib Global werden die drei internationalen Künstler:innen AKI INOMATA, Maximilian Prüfer und Misha Vallejo Prut beleuchtet, deren Arbeiten im engen Austausch mit der Natur entstehen – und darin sinnverwandt mit denen von Wolfgang Laib sind.
AKI INOMATA überführt in ihrem Werk »Yesterday’s Sky Tomorrow« ein Wetterphänomen in den Ausstellungsraum. Mit Hilfe eines 3D-Druckers und Milch reproduziert sie in Wassergläsern Wolken, die von Museumsbesucher:innen »getrunken« werden können. Damit nutzt sie heutige technische Möglichkeiten, um unsere Umwelt ganzheitlich erfahrbar zu machen.
Maximilian Prüfer schafft seine feingliedrigen Werke gemeinsam mit unterschiedlichen Lebewesen: Schnecken, Ameisen, Fliegen oder Motten hinterlassen ihre Spuren auf Papier, die an Pinselstriche erinnern. Für seine Dokumentation »A gift from him« reist Prüfer nach China, um einen Einblick in die Praxis der Handbestäubung zu gewinnen. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, auf das viele Landwirte aufgrund des massiven Insektensterbens zurückgreifen müssen.
Der Begriff »soil« [dt. Erde, Boden] bezeichnet die oberste Schicht der Erdoberfläche, die der Menschheit den Anbau von Nahrungsmitteln ermöglicht. Er kann zugleich sinnbildlich gelesen werden als Nährboden, auf dem unsere Kultur, unser Denken und Handeln gedeiht. So gilt »soil« in Kunst und Literatur als Bedeutungsträger für gesellschaftliche und individuelle Geschichten. Die Vorspann-Animation SOIL zu Beginn der Videos steht in diesem Zusammenhang nicht nur für die ökologische, sondern auch für die kulturelle Bedeutungsebene des Begriffs und vereint die drei künstlerischen Positionen in ihren zentralen Aussagen.
Misha Vallejo Prut verbindet in seinen Fotografien und Videoarbeiten Kunst und Aktivismus. Seit über sechs Jahren begleitet er in »Secret Sarayaku« das indigene Volk der Kichwa von Sarayaku im ecuadorianischen Amazonas-Regenwald. Die dortige community betreibt Cyber-Aktivismus, mit dem sie sich gegen den Erdölabbau in ihrer Heimat auflehnt.
Laib Global entstand im Rahmen der Ausstellung »Wolfgang Laib. The Beginning of Something Else« (17.06.-05.11.2023). Das Projekt wurde von Studierenden der Filmakademie Baden-Württemberg umgesetzt und durch das Kunstmuseum Stuttgart unterstützt.
Mehr unter: www.kunstmuseum-stuttgart.de