Lesung mit Michel Bergmann

Was wurde aus den Überlebenden des Holocaust, die als DPs, als Displaced Persons in Frankfurt, München oder auch in Hohenems landeten? Michel Bergmann hat seine – gerade unter dem Titel „Es war einmal in Deutschland“ verfilmte – Romantrilogie, die mit dem Buch „Die Teilacher“ begann, mit schelmischem Witz diesem „Leben danach“ gewidmet. 1946, Frankfurt am Main. Sie hausen in ausrangierten Güterwaggons, in Kellern, halben Ruinen, ehemaligen Krankenhäusern. Die Treppen baufällig, die Nachbarn grimmig. Das politische Klima frostig, der Blick in die Zukunft schemenhaft. Fast alle sind sie aus den Lagern gekommen, oft als einzige Überlebende in ihrer Familie. Doch jetzt ist Aufbruch angesagt: Bei Eis und Schnee, bei Regen und Sonnenschein, mit Citroën und Horch, mit Volkswagen, Opel und Tempo-Dreiradpritsche sind sie Tag für Tag unterwegs, um allerlei Dinge zu verkaufen. Wie viel Kraft hat es gekostet, wieder an Liebe, Nestbau und Zukunft zu glauben? Michel Bergmann, 1945 als Kind jüdischer Eltern in einem Internierungslager in der Schweiz geboren, zog mit seinen Eltern nach einigen Jahren in Paris nach Frankfurt am Main. Nach journalistischen Anfängen arbeitet er als Autor, Regisseur und Produzent. Seit über 15 Jahren schreibt er Drehbücher für Film und Fernsehen. Alle seine Bücher sind als Taschenbücher bei dtv, München erschienen.

Weitere Informationen: Jüdisches Museum Hohenems

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