Die politische Meinungsmache hat sich verändert – bedeutet das eine geänderte Politik? Auch in Europa zeichnet sich die Tendenz ab, dass sich die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger über die sozialen Medien informiert, teilweise ausschließlich. Spätestens seit den letzten Präsidentschaftswahlen in den USA und dem Brexit stellt sich die Frage: Wie funktioniert die politische Meinungsbildung im Netz eigentlich und welchen gezielten Beeinflussungsmethoden ist sie ausgesetzt
Die Öffentlichkeit rätselt über die Rolle von Fake News und Bots, über Echokammern und Meinungsblasen. Da kommen Fragen auf: Haben bewährte Informationsmedien, hat der analoge politische Diskurs gar ausgedient? Was kann das europäische Demokratiemodell demagogischen Gefährdungen entgegensetzen?
Die Tagung greift aktuelle Entwicklungen auf und beleuchtet die durch neue Kommunikationsformen geänderten Strukturen aus verschiedenen Blickwinkeln.
Welche Trends zeichnen sich ab und wie sind diese mit unserem Demokratieverständnis und unserer Verfassung in Einklang zu bringen? Sind Algorithmen und Bots ausschlaggebend für Sieg oder Niederlage bei politischen Wahlen? Und wie beurteilen Medienvertreter selbst die Entwicklung? Was sagt die Kultur? Mit welchen Haltungen greifen Kulturschaffende, Künstlerinnen und Künstler in die Diskussion ein und durch welche Impulse tragen sie dazu bei, über immer wirkmächtigere Big Data-Prozesse zu reflektieren?