Jüdisches Museum Berlin, 11. Oktober 2018

Mit Signe Rossbach (Jüdisches Museum Berlin), Werner Schiffauer (Rat für Migration, Berlin) und Iman Attia (Alice Salomon Hochschule)

Keynote: Meyda Yeğenoğlu (Tampere University, Finnland/Duke University, USA)

Konferenz »Living with Islamophobia«: Die W. Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums Berlin, die Alice-Salomon Hochschule Berlin und das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung luden in Kooperation mit dem Rat für Migration und der Universität Salzburg vom 11. bis 12. Oktober 2018 zu der internationalen Konferenz »Living with Islamophobia« in Berlin ein.

Der europaweite Erfolg rechtspopulistischer Parteien schlägt sich seit dem Einzug der AfD in den Bundestag ebenso hierzulande in hitzigen Debatten um nationale Sicherheit und restriktive Migrations- und Asylpolitik nieder. Diskurse der »Unterwanderung« und »Überfremdung« stoßen auch jenseits des rechten Randes zunehmend auf Resonanz. Forderungen nach Grenzabschottungen, einer Obergrenze für Geflüchtete und vermehrten Abschiebungen werden begleitet von einer »Kulturkampf«-Rhetorik, die eine »Islamisierung des Abendlandes« behauptet. Auch außerhalb Europas sind das Feindbild Islam und die mit ihm einhergehenden Kontroll- und Disziplinierungsmaßnahmen weiter auf dem Vormarsch. Dies zeigt etwa der von Donald Trump in den USA initiierte »Muslim Ban«. Über nationale Grenzen hinweg sehen sich Muslim*innen und als muslimisch markierte Menschen mit institutionellen und strukturellen Ausschlüssen sowie alltäglichen Anfeindungen und Übergriffen konfrontiert.

Die Konferenz »Living with Islamophobia« rückte erstmals die Betroffenenperspektive ins Zentrum. Sie lenkte den Blick auf Rassifizierungsprozesse entlang von Kultur und Religion, auf Themen der Versicherheitlichung sowie die Rolle von Sexualität und Gender im antimuslimischen Rassismus – und fragte nach Strategien des Umgangs, der Erprobung von Gegennarrativen und Möglichkeiten des Empowerments. Sie richtete sich sowohl an ein Fachpublikum als auch an die breite Öffentlichkeit und öffnete den Raum für den interdisziplinären und transnationalen Austausch.

Panel 1: Processes of Racialization, Konferenz »Living with Islamophobia«

Léontine Meijer-van Mensch (Programmdirektorin, Jüdisches Museum Berlin), Naika Foroutan (Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung, HU Berlin), Iman Attia (Alice Salomon Hochschule, Berlin).

Panel 2: Securitization and Sexualisation, Konferenz »Living with Islamophobia«

Mit Moustafa Bayoumi (City University of New York, USA) und Jasmin Zine (Wilfrid Laurier University, Kanada); Moderation: Ozan Zakariya Keskinkiliç (Alice Salomon Hochschule, Berlin) und Saboura Manpreet Naqshband (Co-Founder Berlin Muslim Feminists)

Panel 3: Counter Strategies and Empowerment, Konferenz »Living with Islamophobia«

Mit James Carr (University of Limerick, Irland), Deepa Kumar (Rutgers University, USA) und Salman Sayyid (University of Leeds, UK); Moderation: Kübra Gümüşay


Panel 4: German Perspectives, Konferenz »Living with Islamophobia«

Mit Iman Attia (Alice Salomon Hochschule, Berlin), Naika Foroutan (Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung) und Yasemin Karakasoglu (Universität Bremen); Moderation: Farid Hafez (Universität Salzburg)

Weitere Informationen: Jüdisches Museum Berlin

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