Lotte Laserstein ist eine große Vertreterin des Realismus in der deutschen Malerei.

Laserstein (1898–1993) zählt zu den herausragenden Realistinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nachdem die Berliner Malerin wegen ihrer jüdischen Abstammung in der NS-Zeit Deutschland 1937 verlassen musste, geriet ihr Œuvre hierzulande aus dem öffentlichen Fokus. Erst in jüngerer Vergangenheit hat das öffentliche lnteresse an ihren Arbeiten wieder zugenommen, auch dank der großen Retrospektive Lotte Laserstein. Meine einzige Wirklichkeit, die 2003 im Ephraim-Palais in Berlin stattfand.

Zeit ihres Lebens warf Laserstein einen selbstbewussten Blick auf das gesellschaftlich konstruierte Verständnis von Weiblichkeit. Auch in ihren Selbstbildnissen hinterfragte Laserstein vorherrschende Gendernormen. Oft reflektierte sie dabei ihre eigene Stellung als Künstlerin in einer männlich dominierten Umwelt. In der Ölstudie Weiblicher Rückenakt ist die Malerin nur durch ihr Attribut, die Staffelei, anwesend. Im Vordergrund platziert sie ihr langjähriges Modell ‚Madeleine‘, die aus Deutschland emigrierte Ökonomin Margareta Jaraczewsky, die sie 1939 in Stockholm kennenlernte und die sie während des Exils in ihrer Wahlheimat Schweden häufig porträtierte.

Ob die Verbindung von Malerin und Modell über eine platonische Freundschaft hinausging, ist in der Forschung umstritten. Es ist aber sehr gut möglich.

Mehr unter www.schwulesmuseum.de

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