Zeitzeugen im Gespräch – Erfahrungen und Schicksale deutscher Juden im Nationalsozialismus

Für diese Gesprächsreihe hat das Jüdische Museum Berlin Zeitzeug*innen eingeladen, die einem breiteren Publikum von ihren Schicksalen während der Zeit des Nationalsozialismus erzählen. Alle Zeitzeug*innen sind dem Jüdischen Museum Berlin als Stifter*innen eng verbunden. Eine Vorstellung der von ihnen gestifteten Objekte, Dokumente und Fotografien sowie Lesungen aus autobiografischen Texten oder Ausschnitte aus Filmen gehen den Gesprächen voraus.

Margot Friedländer wurde 1921 als Margot Bendheim in Berlin geboren. Nach Beendigung der Schulzeit war sie Lehrmädchen in einer Schneiderei. Die Bemühungen ihrer Familie in die USA auszuwandern, schlugen fehl. Ab 1940 musste Margot Zwangsarbeit leisten. Nachdem die Eltern sich trennten, lebte sie mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder Ralph zusammen. 1943 planten sie zu fliehen, Ralph wurde jedoch von der Gestapo verhaftet. Die Mutter stellte sich daraufhin der Gestapo und wurde mit ihrem Sohn nach Auschwitz deportiert und ermordet. Der Tochter hinterließ sie eine Botschaft, die Margot mit in die Illegalität nahm: »Versuche, dein Leben zu machen«. Die 21-Jährige tauchte unter, wurde 1944 von Greifern festgehalten und nach Theresienstadt deportiert. Als einziges Familienmitglied überlebte sie das Lager. Mit ihrem Mann Adolph Friedländer, den sie aus Berlin kannte und dem sie in Theresienstadt wieder begegnete, ging Margot 1946 in die USA. Seit 2010 lebt sie wieder in Berlin.

Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Sparkasse.

Weitere Informationen: Jüdisches Museum Berlin

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