Wie eine emotionale und künstlerische Zerreißprobe spannt die Ausstellung Maria Lassnig – Wach bleiben einen Bogen von den frühesten Werken der Künstlerin (1919-2014) bis hin zu einem der letzten großformatigen Bilder ihres Œuvres. Die im Titel angedeuteten Konnotationen von „nicht müde werden, sich nicht ausruhen“ und zugleich von geistig „aufmerksam, neugierig bleiben“ charakterisieren nicht nur Lassnigs Werk, sondern auch ihre durchaus markante Persönlichkeit.

Mit fast 40 Arbeiten zeigt das Kunstmuseum Bonn eine signifikante Auswahl von Werken der Künstlerin, deren motivischer Leitfaden die Auseinandersetzung Lassnigs mit sich selbst, ihrer (Körper-)Wahrnehmung sowie die Präsenz des „Anderen“ bildet. Die kreative Zerrissenheit ihres Denkens spiegelt sich in den einzelnen thematisch gefassten Ausstellungsräumen wider – z.B. in Sprache vs. Sprachlosigkeit oder Fotografie vs. Malerei. Der bildsprachliche Ursprung ihrer Werke als Form des visuellen Denkens und der leiblichen Erkenntnis beruht auf intensiver Selbstwahrnehmung. Diese Wahrnehmung ist exklusiv, Selbstisolation ist eine Konsequenz daraus, Unzulänglichkeiten in der sozialen Kommunikation eine andere.

Mehr unter: www.kunstmuseum-bonn.de

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