Toni Schmales künstlerische Praxis hinterfragt binäres Denken – sei es in Bezug auf Geschlechter, Geschlechterrollen, Eigenschaften der Geschlechter oder diesbezügliche Stereotype. Ihre Skulpturen aus Stahl, Beton oder Gummi erinnern oft an Trainings- oder Fitnessgeräte. Sie sind jedoch nicht funktionstüchtig und können als Kritik an den bestehenden Kräfteverhältnissen beim Bodybuilding sowie an Vorstellungen vom perfekten Körper verstanden werden. Sie laden uns ein, der Beziehung zwischen Körper und Geist nachzugehen, indem sie unsere Erinnerungen, Bindungen und Assoziationen adressieren.

n unserer Ausstellung „Darker, Lighter, Puffy, Flat“ zeigt Toni Schmale zwei Skulpturen mit den Titeln „schlauch #4“ und „schlauch #5“, die Battle Ropes aus Fitnesstraining ähneln. Die Stahlskulpturen bewegen sich zwischen Industriedesign, Fitnessausrüstung, Foltergerät und Fetischmöbel und stehen in Zusammenhang mit der Formung des menschlichen Körpers. Wir können Bezüge zur weiblichen Brust sehen: Die Skulpturen kommen paarweise daher und ihre Röhrenform lässt uns ans Saugen und Stillen oder an Bewässerung denken. Das Zeigen von Brüsten im Bodybuilding-Kontext betont die fest verwurzelte Vorstellung, dass ein muskulöser Körper ausschließlich männlich zu sein hat. Schmales Skulpturen scheinen selbstbewusst und nonchalant einen Ort des körperlichen Unbehagens einzunehmen, der durch stereotype Geschlechterzuschreibungen überhaupt erst entstanden ist.

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