Kurator Matthias Harder im Gespräch mit dem Fotografen Mart Engelen.

Mart Engelen aus Amsterdam zeigt erstmals in Berlin mehr als 20 Schwarz-Weiß-Porträts der zeitgenössischen Kulturszene, inspiriert u. a. durch den französischen Film noir, darunter Schriftsteller wie Michel Houellebecq, Künstler wie Gilbert & George und Julian Schnabel, Regisseure wie John Waters oder Schauspieler wie Willem Dafoe. Mit Anfang 20 kam Engelen zur Fotografie, zehn Jahre später begann seine Karriere als freier Fotograf mit einer Reihe von Auftragsarbeiten für Philips und Canon sowie für Magazine wie „Esquire“ oder „Vanity Fair“. Seit 2009 veröffentlicht er das exklusive Fotomagazin #59 mit zahlreichen eigenen Bildern in jeder Ausgabe – eine interessante Parallele zu Helmut Newton, der zwischen 1987 und 1995 die ebenfalls großformatige Zeitschrift „Helmut Newton´s lllustrated“ herausgab. Engelens Aufnahmen der Schönen und Reichen entstehen mal in deren Wohnungen oder Ateliers, mal auf dem Filmfestival von Venedig oder nach Vernissagen. Damit unterscheiden sich die Aufnahmesituationen deutlich von offiziellen Porträtsitzungen, der Arbeitsprozess verläuft meist schnell und spontan, ganz ähnlich der Arbeitsweise von Alice Springs. Und auch wenn der Bildaufbau als traditionell oder klassisch bezeichnet werden kann, sticht gelegentlich etwas Besonderes in Engelens visueller Personenschilderung heraus, etwas, das der geübte Rezipient erspüren, aber nicht immer in Worte fassen kann.

Die Ausstellung ist noch bis zum 20. November 2016 in der Berliner Helmut Newton Stiftung / Museum für Fotografie, Jebensstraße 2, 10623 Berlin zu sehen.

Mehr unter helmut-newton.de

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