Max Klingers monumentale Beethoven-Skulptur von 1902 gilt als Höhepunkt der spätromantischen Beethoven-Verehrung und bildet einen spektakulären Beitrag zum Jubiläumsjahr BTHVN 2020 in der Ausstellung der Biundeskunsthalle.

In Klingers Schaffen nimmt die Beethoven-Skulptur eine Schlüsselrolle ein, und gleichzeitig markiert sie den internationalen Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere. Von der ersten Idee, die Klinger 1884 beim Klavierspiel in seinem Pariser Atelier kam, über die Entstehung des farbig gefassten Gipsmodells 1886/87 bis zu Vollendung des Bildwerks im Jahr 1902 vergingen rund 17 Jahre mühevoller Arbeit, die mit hohem logistischen und finanziellen Aufwand verbunden war.

Beethoven erscheint hier in pathetischer Überhöhung als Musiktitan mit prometheischen Zügen, ein schöpferisch ringendes, der Zeit enthobenes Genie. Die aus 13 Teilen zusammengesetzte Skulptur entstand vor dem Hintergrund aktueller Experimente im Bereich farbiger Plastik und wissenschaftlicher Diskussionen um die Farbigkeit antiker Skulpturen. Mit seinem kontrovers rezipierten Monumentalwerk etablierte sich der Radierkünstler Klinger endgültig als Bildhauer. Gleichzeitig realisierte er seine Vision vom alle Gattungen umfassenden „Kunstwerk der Zukunft“, das von der Ideenkunst Richard Wagners inspiriert war.

Klingers Beethoven avancierte zur unangefochtenen Hauptattraktion der XIV. Ausstellung der Wiener Secession 1902, die dem Komponisten gewidmet und als ein Gesamtkunstwerk auf Zeit konzipiert war.

In Kooperation mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig

Mehr unter: www.bundeskunsthalle.de

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