Kaiser Maximilian I. (1459–1519) strebte Zeit seines Lebens danach, die Herkunft seiner Person und den Ruhm des Hauses Österreich hervorzuheben. Er wollte mit hochkarätigen Kunstwerken seine eigene »Gedachtnus« schaffen. Sein Urenkel Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595), Begründer der berühmten Ambraser Sammlungen, eiferte ihm nach. Er übernahm die »Gedächtnis«-Idee und entwickelte sie mit eigenen Projekten, wie der »Heldenrüstkammer« und historiographisch-genealogischen Werken, weiter.

Anlässlich des 500. Todestages Maximilians lädt Schloss Ambras Innsbruck zu einem ausgedehnten Parcours durch das gesamte Museum ein: Er führt zu herausragenden Erbstücken, die Ferdinand von Maximilian in seinen Rüstkammern sowie in der Kunst- und Wunderkammer bewahrte, aber auch zu den baugeschichtlichen Spuren seines Urgroßvaters. Die Ausstellung beleuchtet das Grabmal-Projekt Maximilians, das erst Jahrzehnte nach dessen Tod durch Ferdinand vollendet wurde. Ferdinands eigene Werke zum Lob der Habsburger Dynastie wiederum zeigen eindrücklich, wie sehr der Tiroler Landesfürst Kaiser Maximilian verpflichtet war.

Maximilian wollte in einer Reihe mit den Imperatoren und Helden Antike stehen, als deren Erbe er sich sah. Er beschäftigte einen Stab an Historiographen mit genealogischen Studien, um eine direkte Abstammung nachzuweisen. Die edle Herkunft seiner Person und seine Heldentaten sollten das Recht der Habsburger auf die Kaiserwürde legitimieren. Er beauftragte autobiographische Publikationen, Porträts, Grafiken, Münzen, Bauwerke und nicht zuletzt sein unvergleichlich groß angelegtes Grabmal. Die besten und berühmtesten Künstler seiner Zeit schufen für den Habsburger so etwas wie eine eigene »Corporate Identity« und stellten Symbole der Macht und Stärke zur Schau.

Das Programm Maximilians, Kunstwerke für den Prestigegewinn zu schaffen, wurden von seinen Nachfahren als eine Tradition der Habsburger Dynastie etabliert, die durch die repräsentativen Projekte des Tiroler Landesfürsten Ferdinand II. einen weiteren Höhepunkt erlebte.

Kostbare Objekte aus dem Bestand des Kunsthistorischen Museums Wien und aus Schloss Ambras sowie wertvolle Leihgaben (Albertina Wien, Privatbesitz) führen das Gedankengut Maximilians und Ferdinands anschaulich vor Augen. Die Schau gehört durch die Originale zu den hochkarätigsten Ausstellungen im Maximilianjahr 2019.

Weitere Informationen: Kunsthistorisches Museum Wien / Schloss Ambras

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