Der Titel der ersten Ausstellung von Michael Riedel (*1972) in Leipzig – wo er seit 2017 die Professur für Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst innehat – ist das Wort „Selbstbeschreibung“ in phonetischer Schrift. zɛlpstbəˈʃʁaɪ̯ bʊŋ versammelt in der großen Lichthalle im dritten Obergeschoss die für Michael Riedel typischen grafischen Bildwerke, die nun als Ausgangsmaterial für eine 22-stimmige Klanginstallation dienen, in der die Bilder lautstark zu Wort kommen.

Die aus Lautsprechern ertönenden Stimmen sind das gesprochene Textmaterial der ausgestellten Layouts. Aus der Sammlung von Sounddateien, die Riedel mit Hilfe von Reader-Programmen in den letzten Jahren produziert hat, hat der Musiker und Komponist Oliver Augst einen achtstündigen Soundtrack arrangiert, der den Rhythmus der visuell ablaufenden Muster akustisch wiedergibt. Der Kreis schließt sich. Das Layout der Bildflächen speichert nicht mehr als grafisches Ereignis die Geräuschkulissen des Betriebssystems Kunst, sondern erzeugt selbst den Diskurs-Sound, der für neue Werkserien herangezogen werden kann. EineKunst der Gesellschaft, die sich der Selbstbeschreibung verschrieben hat.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.Mit freundlicher Unterstützung durch die BMW Niederlassung Leipzig.

Film: LUMALENSCAPE

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