Die jüngere Geschichtsschreibung über die Bundesrepublik Deutschland hat das Thema Migration zwar durchaus aufgegriffen, es aber eher als ein randständiges Phänomen behandelt.

Im Gegensatz dazu geht Bettina Severin-Barboutie davon aus, dass Migration von zentraler Bedeutung für die Geschichte der Bundesrepublik und der Stadt Stuttgart im Besonderen war. Diese Entwicklung setzte nicht erst mit dem Beginn der staatlichen Anwerbung von Arbeitskräften seit den 1950er Jahren ein, sondern bereits unmittelbar nach 1945.

Die Referentin plädiert dafür, Migration als eine treibende Kraft zu begreifen, die die Gesellschaft in Bewegung hält. Eine zeitgemäße Gründungsgeschichte der Bundesrepublik muss deshalb auch diese Perspektive der Migration einbeziehen.

Prof. Dr. Bettina Severin-Barboutie ist sie Professeure d’Histoire Comtemporaine an der Universität Clermont Auvergne. Ihre Forschungsinteressen liegen auf Europa und seinen Verflechtungen mit der Welt vom 18. bis ins 21. Jahrhundert mit einem Fokus auf Mobilität und Migration. 2019 erschien ihre einschlägige Arbeit über „Migration als Bewegung am Beispiel der Städte Stuttgart und Lyon nach 1945“.

In Kooperation mit dem Deutsch-Türkischen Forum Stuttgart e.V.

Mehr unter: www.theodor-heuss-haus.de

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