Die Einzelausstellung präsentiert, zum ersten Mal außerhalb der Tschechischen Republik, die einmaligen, aus visuellen und akustischen Elementen bestehenden Werke Milan Grygars und dokumentiert einige nach seinen Partituren realisierten Aufführungen.
Seit den 1960er Jahren geht der in Prag lebende Künstler Milan Grygar der wechselseitigen Beziehung von Zeichnung oder Bild und Klang nach. 1965 beginnt er die während des Zeichens entstehenden Geräusche aufzunehmen, die fortan zum festen Bestandteil seiner Werke werden. Er nennt diese aus akustischen und visuellen Elementen bestehenden Werke »Akustická kresba« [Akustische Zeichnung]. Wiederholt tritt er in Performances auf, beispielsweise 1986 auf Einladung von Jan Hoet im SMAK in Gent, während derer er mit verschiedenen Gegenständen, die Klänge erzeugen, Zeichnungen herstellt oder zusammen mit Musikern seine Zeichnungen musikalisch interpretiert. Darüber hinaus schafft er Zeichnungen und Bilder, die er als Vorlagen für musikalische Aufführungen versteht, wie die »Prstová partitura« [Fingerpartitur] von 1972, die für ein Schlagzeug konzipiert wurde.
Zwischen 1970 und 1981 arbeitet Grygar zusammen mit dem deutschen Musiker Erhard Karkoschka und weiteren professionellen Musikern an verschiedenen Aufführungen, wie der »Partitura směru zvuku« [Partitur der Klangrichtung] von 1970, der »Archtektonická partitura« [Architektonische Partitur] von 1971 sowie der »Partitura krajiny« [Partitur der Landschaft] von 1973. Sie werden in Stuttgart, Gent, Saarbrücke, Warschau, Paris, Lodz, New York, Stockholm und Prag aufgeführt. 1976 realisiert Karkoschka in Anlehnung an die »Partitura krajiny pro E. Karkoschku« [Partitur der Landschaft für E. Karkoschka] von 1971 eine Aufnahme im Studio für elektronische Musik in Santa Clara. 1981 nimmt Karkoschka im Studio der Computermusik BMS in Stockholm Grygars »Partitura pro trvající zvuk« [Partitur für andauernden Klang] von 1973 auf.