Das internationale Künstlerduo Muntean/Rosenblum beleuchtet zentrale Themen unserer Gegenwart mit der Präzision eines Brennglases: die Ambivalenzen der menschlichen Existenz, die wachsenden Unsicherheiten des Individuums und das allgegenwärtige Gefühl der Vergänglichkeit.

Seit den 1990er-Jahren arbeiten Markus Muntean (1962) und Adi Rosenblum (1962) zusammen. Ihr vorwiegend malerisches Werk vereint ihre künstlerischen Identitäten zu einer einzigartigen Handschrift. Das Städel Museum präsentiert elf großformatige Gemälde und eine Videoarbeit des Duos in einer Einzelausstellung.

Die Schauplätze ihrer Werke sind Orte des Transits: Einkaufszentren, Flughafenhallen, Hotels und Büros. Die jugendlichen Protagonisten sind oft vertieft in ihre Gedanken, starren auf Smartphones, in die Ferne oder direkt auf den Betrachter – oft mit einem Ausdruck von Langeweile oder Genervtheit.

Muntean/Rosenblums Kunst bewegt sich zwischen den Einflüssen vergangener Kunstepochen und modernen popkulturellen Phänomenen. Ihre Kompositionen sind tief im Bildgedächtnis der Kunstgeschichte verwurzelt, mit Bezügen zu Meisterwerken von der Renaissance bis zur Moderne, während ihre Figuren der zeitgenössischen Kultur entstammen. Diese Figuren stammen aus einem umfangreichen Bildarchiv, das sie aus Lifestyle-Magazinen, dem Internet und eigenen Fotoshootings zusammengetragen haben. Basierend auf diesem reichen Fundus entwirft das Duo mit malerischen Mitteln eigentümliche Szenerien: In anonymen Großstadtkulissen erscheinen die dramatisch arrangierten jungen Menschen wie isolierte Statisten in einem modernen Schauspiel. Die Gemälde, die eine Atmosphäre von Lethargie und Gleichgültigkeit vermitteln, fangen den schmerzvollen, aber auch befreienden Moment des Übergangs von der Jugend zum Erwachsenenalter ein – ein Zustand des Schwebens.

Kuratorin der Ausstellung ist Svenja Grosser, Leiterin der Sammlung Gegenwartskunst am Städel Museum.

Mehr unter: www.staedelmuseum.de

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