Wie denkt man Literatur global? Zur Verflechtung von Zeitlichkeiten in Kunst und Literatur
In einer Zeit, in der das Globale im Zentrum politischer, ökonomischer und kultureller Debatten steht, fragen Literaturwissenschaftler*innen, wie Literatur als globales Phänomen zu verstehen ist. Die globale Perspektive, die der Cluster entwickelt, geht davon aus, dass es vor allem die Zeitlichkeit ist, durch die Literatur global wird. Im Exzellenzcluster Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective an der Freien Universität geht es darum, Literatur jenseits traditioneller Kategorien wie Nation und Epoche zu untersuchen.
Der Cluster erforscht, wie Literatur sich über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende hinweg in immer neuen Verflechtungen zwischen Autor*innen, Leser*innen, Verleger*innen, Kritiker*innen, Künstler*innen etc. in aller Welt entfaltet. Dies tut sie in Gemeinschaften, die jeweils ihre eigenen Zeitlichkeiten entwickeln: „Temporal Communities“. Dabei steht nichts weniger als das Wesen der Literatur selbst auf dem Spiel! Denn indem Literatur über Zeiten und Räume ausgreift und in je neue Beziehungen eintritt, wandelt sich auch ständig die Vorstellung davon, was Literatur ist.
Weitere Informationen: Humboldt Forum