Jörg Schleyer, der mit nur 23 Jahren seinen Vater 1977 durch die Entführung und Ermordung durch RAF-Terroristen verlor, beleuchtet zusammen mit Museumsdirektor Dr. Torben Giese den Diskurs rund um das Gedenken an seinen Vater.
Hanns Martin Schleyer (1915–1977) war eine zentrale Figur der deutschen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg, fungierte als Arbeitgeber- und BDI-Präsident. Doch seine Rolle während des Nationalsozialismus, die seit den 1970er Jahren kritisch betrachtet wird, spielte auch bei seiner Entführung und Ermordung durch die RAF eine Rolle und bleibt ein Diskussionsthema. In Esslingen wurde die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke kürzlich in Mettinger Brücke umbenannt, was erneut die Frage aufwarf, wie man Hanns Martin Schleyer angemessen gedenkt. Die Position seiner Familie spielt dabei eine zentrale Rolle. In einem Gespräch mit Dr. Torben Giese, Direktor des StadtPalais – Museum für Stuttgart, teilt Jörg Schleyer seine Perspektive und Vorstellungen zur Erinnerungskultur an seinen Vater.
Das StadtPalais – Museum für Stuttgart stellt Hanns Martin Schleyer in der Sonderausstellung „NOT MY HERO“ (bis 8.9.24) wie einen modernen Influencer dar. Ein überdimensionales Smartphone zeigt Bilder, Zitate und Videos seiner Errungenschaften und die facettenreichen Aspekte seines Lebens. Gleichzeitig präsentiert die Ausstellung in einem Archiv Dokumente, die den öffentlichen Diskurs über Schleyers Vergangenheit und sein Gedenken beleuchten.
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