Gleichgestellt? Frauen spielen im ländlichen Raum eine wichtige soziale und ökonomische Rolle und sorgen für die Ernährungssicherheit. Sie übernehmen neben der landwirtschaftlichen Arbeit auch Care-Arbeiten wie die Kinderbetreuung, den Haushalt und üben häufig zusätzlich ein Ehrenamt aus. Dennoch sind Frauen im Vergleich zu Männern auf dem Land benachteiligt: Sie verdienen weniger, erben seltener den Hof, sind sozial schlechter abgesichert und technisches Wissen wird meist nicht an sie weitergegeben.
Festgefahrene patriarchale Strukturen bestimmen die Geschlechterrollen und sorgen dafür, dass Frauen weniger zugetraut wird. Die stereotypen Geschlechtervorstellungen behindern nicht nur die Gleichstellung der Frauen, sondern auch die freie Entfaltung von Gendervielfalt und queeren Lebensmodellen auf dem Land.
Das Objekt des Monats Oktober nimmt Bezug auf den „Internationalen Tag der Frauen in ländlichen Gebieten“, der auf die Missstände aufmerksam macht. Das Aufsammeln der Getreideernte mit einer Sichel und das Binden der Garben war in Deutschland bis zur Durchsetzung des Mähbinders in den 1930er Jahren Aufgabe der Frauen.
Mehr unter: www.domaene-dahlem.de