Video 1: Zeppelin – Nationalsymbol der Kaiserzeit
Im Rahmen der ONLINE ASSEMBLY: ABOVE BORDERS berichtet Jürgen Bleibler (Leiter Abteilung Zeppelin) vom Zeppelin als Nationalsymbol der Kaiserzeit.
Trotz technischer Rückschläge wurde das Zeppelin-Luftschiff vor dem Ersten Weltkrieg aus mehreren Gründen zu einem besonderen Nationalsymbol des deutschen Kaiserreichs. Nichts verkörperte technische Modernität, den Luftverkehr der Zukunft und militärische Überlegenheit so massenwirksam und bildhaft. Mit ihrer suggestiven Kraft sprachen die Zeppeline alle Gesellschaftsschichten und politischen Gruppierungen an. Besonders die Vorstellung, Großbritannien in Form eines entgrenzten Luftkriegs direkt bedrohen zu können, fand breiten Zuspruch. Aber auch die Großmächte Frankreich und Russland sollten mit Zeppelinen und grenznahen Luftschiffhäfen eingeschüchtert werden. Das führte nicht nur zu konkreten rüstungspolitischen Schritten, sondern auch zu einer nationalistisch aufgeladenen Propaganda, mit der das Zeppelin-Luftschiff als Sinnbild und zentrales Element des machtpolitischen Führungsanspruchs Deutschlands inszeniert wurde.
Video 2: Zeppelin-Grenzflüge in der Weimarer Republik und im „Dritten Reich“
Im zweiten Vortrag der ONLINE ASSEMBLY: ABOVE BORDERS beleuchtet Barbara Waibel, Leiterin des Archivs der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, die Zeppelin-Grenzflüge in der Weimarer Republik und im Dritten Reich.
Die historische Forschung zur Zeppelin-Luftschifffahrt der Zwischenkriegszeit hat sich bislang nahezu ausschließlich auf die pressewirksamen Pionierfahrten und auf den Transatlantikdienst konzentriert. Wenig beachtet sind die Fahrten ins westliche und östliche Grenzgebiet Deutschlands nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg geblieben. Anhand einiger ausgewählter Beispiele werden die politischen Hintergründe dieser Grenzflüge und die Rolle, die der Zeppelin dabei spielte, betrachtet.
Video 3: Die Verwendung von Ballonen und Luftschiffen zur Überwachung und Aufklärung
Den vierten Vortrag der ONLINE ASSEMBLY: ABOVE BORDERS hält Felix Banzhaf (wiss. Mitarbeiter Abteilung Zeppelin). Dabei betrachtet er die Verwendung von Ballonen und Luftschiffen zur Überwachung und Aufklärung im Verlauf der Zeit.
Das Vordringen in die dritte Dimension eröffnete nicht nur einen faszinierend neuartigen Blick von oben, sondern war von Anfang an eng mit militärischen Interessen verbunden. Ballone und Luftschiffe schufen ungekannte Möglichkeiten der Beobachtung und Aufklärung, über kurze und lange Distanzen, in Land- und Seekriegen. Die technische Entwicklung passte sich dabei ständig neuen und veränderten Anforderungen an, auch wegen des Konkurrenzdrucks immer leistungsfähigerer Flugzeuge. Bis heute suchen und finden Anbieter aerostatischer Flugsysteme Marktnischen, wobei inzwischen der polizeilich-paramilitärische Einsatz nach in-nen oder in der Luftraum- und Grenzüberwachung dominiert.
Video 4: Objekte aus der Sammlung des Zeppelin Museums im politischen Kontext
m dritten Vortrag der ONLINE ASSEMBLY: ABOVE BORDERS nimmt Kahtrin Wurzer (wiss. Mitarbeiterin der Abteilung Zeppelin) die Sammlung des Museums in den Blick.
Die Sammlung des Zeppelin Museums beinhaltet unterschiedlichste Sammlungsobjekte, wel-che oft in Folge historischer Ereignisses entstanden oder solche rezipieren. Die Darstellungen finden sich meist auf Gebrauchsgegenständen, häufig auf Postkarten, Gesellschaftsspielen, Münzen und Medaillen etc. wieder. Im Vortrag sollen diese und andere Objekte in Zusammenhang mit den jeweiligen Ereignissen kontextuell verortet werden.
Video 5: Aus der Luft. Staatliche und nicht-staatliche Luftüberwachung
Zum Abschluss der ONLINE ASSEMBLY: ABOVE BORDERS diskutieren Matthias Monroy, Manos Radisoglou und Caterina Lobenstein über staatliche und nicht-staatliche Luftüberwachung.
Matthias Monroy ist Wissensarbeiter, Aktivist und Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Bür-gerrechte & Polizei / CILIP. Er recherchiert seit 2001 zur polizeilichen Handhabung von Gipfel-treffen und anderen grenzüberschreitenden Großlagen. Mit Fokus auf den Bereich Justiz und Inneres der Europäischen Union war er von 2009-2020 Mitarbeiter des Bundestagsabgeord-neten Andrej Hunko. Monroy publiziert unter anderem umfangreich bei netzpolitik.org, seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der digitalen Überwachung, Drohnen, Migrationskon-trolle, Europa und der Entwicklung der EU-Agenturen Europol und Frontex.
Manos Radisoglou ist Pilot und Flight Operations Coordinator bei der Humanitarian Pilots Initi-ative (HPI), einer NGO, die unter anderem Luftaufklärung über dem Mittelmeer im Auftrag von sea-watch e.V. betreibt.
Caterina Lobenstein studierte Politik- und Musikwissenschaft in Marburg, Bologna, Leipzig und Riga. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Journalistin an der Henri-Nannen-Schule in Ham-burg. Seit 2014 ist Lobenstein bei der ZEIT, zunächst im Wirtschaftsressort, dann als Korres-pondentin in der Parlamentsredaktion in Berlin mit Schwerpunkt Asyl- und Migrationspolitik. Seit 2021 ist sie Redakteurin im Dossier der ZEIT. Nachdem sie bereits 2015 geshortlistet wur-de, erhielt Lobenstein 2018 den Henri-Nannen-Preis für ihre Reportage: Warum verdient Frau Noe nicht mehr?
Weitere Informationen: Zeppelin Museum Friedrichshafen