Wir leben heute in einer globalisierten Welt, die von digitalen Codes kontrolliert und erzeugt wird. Von der Kommunikation bis zum Transport (von Menschen, Gütern und Nachrichten) wird alles durch digitale Codes bestimmt. Die Mathematik und Elektronik haben eine neue, auf Computerprogrammen basierende Welt hervorgebracht, die von IngeneurInnen, PhysikerInnen und InformatikerInnen gestaltet werden will.

Von Leibniz‘ Binärcode bis zum Morsecode, vom kosmischen Code bis zum genetischen Code – wir leben in einer Welt aus Codes. Die Ausstellung »Open Codes. Leben in digitalen Welten«, die künstlerische und wissenschaftliche Arbeiten versammelt, eröffnet uns die Möglichkeit, diese Welt zu verstehen. In einem neuen Ausstellungsformat wird die Ausstellung zeitgenössische Kunst und Wissenschaft präsentieren und ein neues Verhalten der BesucherInnen ermöglichen. Sie wird eine Mischung aus Labor und Lounge, aus Lernumgebung und »Club Méditerranée« sein – und das bei freiem Eintritt! Im Museum – als einem Ort der bezahlten Bürgerbildung – soll die Aneignung von Wissen belohnt werden. Denn die eigentliche Botschaft des digitalen Wandels lautet doch: Die Welt von morgen wird sich von einer Arbeits- zu einer Wissensgesellschaft verwandeln.

Mit Ihnen, liebe BesucherInnen, wollen wir neue, vielleicht auch ungewöhnliche Formate von Bildung und Lernen erproben und in einer gelösten und das Lernen anregenden Atmosphäre neue Zugänge zum Wissen schaffen. Programmieren, Lernen mit Bots und anderen neuen Technologien sollen für alle zugänglich gestaltet werden. Jedem soll es ermöglicht werden, das »Dahinter« unserer heutigen digitalen Welt zu verstehen.

Die Ausstellung präsentiert Kunstwerke und wissenschaftliche Arbeiten, die sowohl auf analogen wie auch auf digitalen Codes basieren. Sie versuchen die komplexen Dynamiken von Codes zu erklären und wie diese zunehmend die Art und Weise, wie wir leben und wie wir die Welt sehen, gestalten.

Gemeinsam mit unseren BesucherInnen wollen wir fragen: Wollen wir die Welt verstehen, in der wir leben?

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vorträgen, Konferenzen, Symposien, Workshops und Filmvorführungen begleitet. Zu Beginn der Ausstellungslaufzeit organisiert das ZKM gemeinsam mit dem Europarat am Freitag, den 20. Oktober 2017 die Veranstaltung »4th Council of Europe Platform Exchange on Culture and Digitisation« zum Thema »Empowering Democracy through Culture – Digital Tools for Culturally Competent Citizens«. Im Rahmen der Konferenz »Digitale Souveränität« am Donnerstag, 2. November 2017 werden hochrangige VertreterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über die Sensibilität digitaler Spuren in der heutigen Gesellschaft diskutieren.

Opencodes: Impressum
Peter Weibel (Kurator/in), Lívia Nolasco-Rózsás (Ko-Kurator/in), Yasemin Keskintepe (Ko-Kurator/in), Blanca Giménez (Ko-Kurator/in)

Ausstellungsteam
Nathalia Fuchs, externe Beraterin
Christian Lölkes, externer Berater
Franz Pichler, externer Berater

Weitere Informationen: ZKM Karlsruhe

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