Der Arbeitstisch – entstanden zwischen 1927 und 1935 – ist das am spätesten zu datierende Bild der Ausstellung: Es steht für die dauerhafte Beschäftigung eines Künstlers mit den Gestaltungsprinzipien der Ukiyo-e.
Sorgsam baut Bonnardden Raum um den mit vielen Büchern belegten Arbeitstisch in Schichten übereinander auf. Er verzichtet, so wie er es von den Japanischen Landschaftsmeister Hiroshige und Hokusai gelernt hat, auf das Prinzip der Zentralperspektive und konstruiert den Raum stattdessen aus einer Verbindung von An- und Aufsicht. Aus diesem Prinzip der Raumkonstruktion hatte Bonnard schon in seinem Frühwerk eine Art „wandernden“ Blick entwickelt, der ihm die Erweiterung der Schauplätze bis in die Randzonen der Bilder ermöglicht.
Bonnard, der diesen Gestaltungsprinzipien seit seinem Frühwerk treu blieb, hatte nicht umsonst unter seinen Nabis-Freunden den Beinamen „Le Nabi très Japonard“ – der sehr Japonistische Nabi.
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