Heinz-Günter Prager (geb. 1944), einer der wichtigsten deutschen Vertreter der Konkreten Kunst seit den 1960er-Jahren und ein Meister der geometrischen Verknappung, gilt als Wegbereiter und Verfechter der Bodenskulptur, die sich im Gegensatz zur stehenden, vertikalen Skulptur nicht als optisches Sinnbild vom Menschen entfernt, sondern unmittelbar auf den Menschen, seine Körpermaße und -erfahrungen (zum Beispiel mit Größe, Gewicht, Ausdehnung, Bewegung) bezieht. Gegenstandslose Stahl – und Eisenskulpturen prägen sein bildhauerisches Werk und Schaffen. Der Bildhauer lebt in Köln und in der Bretagne und lehrte von 1983 bis 2010 als Professor für Bildhauerei an der HBK Braunschweig.
Im Zentrum von Pragers Arbeit steht die Überzeugung: „Skulptur kann nur in Verbindung von Seh- und Körpererfahrung“ erfasst werden. Sie selbst als realer Körper fordert den Betrachter in seiner eigenen Körperlichkeit heraus. Pragers Formen entstammen der Geometrie und sind scheinbar einfach. Aber aus der komplexen Verbindung der Grundelemente (Kreis, Dreieck, Viereck) entwickeln sich Strukturen, die vom Betrachter nicht nur ein genaues Hinsehen erfordern, sondern auch ein räumliches Erfahren von Distanz und Nähe.
Das zu dieser Ausstellung erscheinende Werkverzeichnis dokumentiert die Entwicklung des künstlerischen Schaffens des Künstlers von den Ursprüngen bis zu seinen jüngeren Werken mit einer Einführung von Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses. Die Publikation wird heraus- gegeben von der Gerhard-Marcks-Stiftung, Bremen im Wienand Verlag, Köln.
Weitere Informationen: Gerhard-Marcks-Haus Bremen