In der Forschung und in Archiven wurde queere Geschichte bis vor Kurzem wenig thematisiert. Auch in Sammlungen und Ausstellungen ist sie kaum sichtbar und historische Zeugnisse werden vor allem im Kontext von Unterdrückung und Verfolgung betrachtet.
Nach dem jahrzehntelangen Kampf um Selbstbehauptung und Sichtbarkeit begannen queere Menschen ihre eigenen Lebensgeschichten in selbstorganisierten Archiven zu sammeln und zu bewahren. Auch Museen sind als Orte der Repräsentation stets umkämpft. Vor allem hier gilt es die Ausstellungs- und Sammlungspraxis neu zu betrachten: Wie müssen sich Institutionen verändern, um sich den Geschichten der LGBTIQ* zu öffnen? Welchen Beitrag können Museen leisten, um auf bestehende Diskriminierungs- und Ausgrenzungsmechanismen aufmerksam zu machen?
Gemeinsam blickten Linda Strehl (Forum Queeres Archiv München), Sabine Brantl (Haus der Kunst), Christoph Gürich (Münchner Stadtmuseum) und Karolina Kühn (NS-Dokumentationszentrum München) am 22. November 2022 im NS-Dokumentationszentrum München auf vergangene und aktuelle Projekte queerer Ausstellungs- und Sammlungspraxis in München und diskutieren deren Grenzen und Möglichkeiten.
Weitere Informationen: https://www.nsdoku.de/tobeseen