Hat Theologie ein Interesse für Kunst? Wenn man die Frage nicht rhetorisch stellte, so müsste man sie doch bejahen: Denn ihre Diskurse hat sie immer schon in Abgrenzung zur jeweiligen Kultur, in Sympathie oder Erweiterung zu ihr vorangetrieben. Hat aber auch die Kunst ein Interesse an Theologie? Das war jedenfalls einmal der Fall.
Und heute?
Johannes Rauchenberger, der diesen Vortrag bei der Jahrestagung der österreichischen systematischen Theologie am 29. April 2022 im KULTUM in Graz hielt, skizziert die Fragestellung vor dem Hintergrund des Ortes und erinnert an Positionen aus der Bildtheologie. Er stellt die Frage, ob Kunst als „locus theologicus“ bezeichnet werden kann und führt Beispiele aus dem Museum für Gegenwartskunst und Religion vor, das er 2015 als Buchmuseum aufgebaut entworfen hat und wo er drei Künstler aus dem „Raum 02“ beschreibt, die sich mit christlich codierten Bildern aus der Perspektive der Gegenwartskunst auseinandersetzen. Er weist sie nicht nur theologisch relevant aus, sondern verbindet sie mit dem Zentrum theologischer Erkenntnis und Reflexion: Was lässt sich dabei Neues finden, die die Theologie in ihren zentralen Reflexionen vielleicht auch verändern?
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