Zu seinem 30-jährigen Jubiläum an der Museumsmeile zeigt das Kunstmuseum Bonn einen umfassenden Blick auf die Sammlung der Kunst der Gegenwart, die in zwanzig Räumen aus verschiedenen Perspektiven neu präsentiert wird.
Auch wenn das Kunstmuseum in der Präsentation als ein besonderer Ort der Malerei sichtbar ist, sind Installation, Film und Foto wesentlich an der Argumentation beteiligt. Die Ausstellung umfasst für das Profil der Sammlung wichtige Werke sowie Neuerwerbungen, Schenkungen und Leihgaben aus Privatsammlungen. Sie verbindet monografische und thematische Werkgruppen von Sigmar Polke bis Monika Baer, von Tamara Grcic, Shannon Bool, Norbert Schwontkowski bis John Bock. So entsteht ein komplexer Parcours der Werke: Äußere und innere Räume sind zu begehen, werden kartografisch vermessen, zu unsicheren Interieurs geöffnet, der Körper wird zur Kampfzone erklärt, Gesichter verwandeln sich in Masken, das Ich spielt verschiedene Rollen. Malerei zeigt sich als verworrenes Gewebe und glatte Fläche, ordentliche und unordentliche Überlagerung, alchemistische Verschmelzung von Exotik und Populärkultur. Materialien führen ausgedehnte Gespräche, Fotoserien sammeln die Welt in flexible Speicher, Malerei und Fotografie prüfen die Gleichzeitigkeit des Deutlichen und des Undeutlichen. Ein Kinder-Raum mit Arbeiten von Patricia Thoma lädt zum Verwandeln von Papieren ein. Das Museum wird zum „Raum für phantasievolle Aktionen“ (Albert Oehlen).
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