Seit Kurzem befindet sich der Nachlass von Giwi Margwelaschwili (1927–2020) im Deutschen Literaturarchiv. Er wurde als Sohn georgischer Emigranten in Berlin geboren. Als Schüler rebellierte er mit dem Swing gegen den Nationalsozialismus. Nach Kriegsende wurde er vom sowjetischen Geheimdienst in Sachsenhausen inhaftiert und nach Georgien verschleppt. Dort verfasste er in seiner vierzigjährigen »Nachkriegsgefangenschaft« ein umfangreiches Werk deutscher Literatur, in dem er das Leben in den Diktaturen auf höchst originelle Weise verarbeitete. 1990 kehrte Margwelaschwili nach Deutschland zurück, wo seine Bücher schließlich erscheinen konnten: ›Muzal‹, ›Die große Korrektur‹, ›Kapitän Wakusch‹, ›Der Kantakt‹. Sein Nachlass enthält u.a. noch unveröffentlichte Manuskripte, Tagebücher, Korrespondenzen, zwei Laptops und eine Bibliothek in Gestalt von mehreren Hundert Filmrollen. Über Margwelaschwilis Hinterlassenschaften sprechen sein langjähriger Freund c und seine Tochter, die Historikerin Anna Margwelaschwili.
Moderation: Ulrich von Bülow.
Weitere Informationen: Deutsches Literaturarchiv – Literaturmuseen