Restauratorin Wiebke Hattendorf des Museums für Völkerkunde Hamburg stellt ein Restaurierungs-Objekt aus der Ausstellung „EisZeiten – Die Menschen des Nordlichts“ vor.
Video: Stefan Wirblat
Zur Ausstellung:
Klimawandel, Gletscherschmelze, Erderwärmung – Schlagworte wie diese umschreiben Szenarien, die das Leben auf der Erde mehrfach dramatisch verändert haben. Spürbar werden diese Veränderungen heute besonders in den arktischen Regionen – ähnlich wie bei uns vor 12.000 Jahren. Kommen Sie mit uns vom 18. Oktober 2016 bis 14. Mai 2017 auf eine Reise in die Eiszeit! Gehen Sie gemeinsam mit uns der Frage nach, welche Antworten die Menschen im Laufe der Geschichte auf die Herausforderungen ihrer extremen Umwelt gefunden haben. Im Rahmen einer großen Doppelausstellung präsentieren das Archäologische Museum Hamburg dazu die Teilausstellung „Die Kunst der Mammutjäger“ und das Museum für Völkerkunde Hamburg die Teilausstellung „Die Menschen des Nordlichts“.
Das Museum für Völkerkunde Hamburg beleuchtet die Lebensweise der heutigen zirkumpolaren Völker im Wandel der Zeit, vom 19. Jahrhundert bis in die aktuellste Gegenwart. Die Ausstellung zeigt, welche gemeinsamen, aber auch unterschiedlichen Antworten die jeweiligen Polarvölker auf die Herausforderungen ihrer extremen Umwelt in der Vergangenheit fanden. Gleichzeitig geht sie der Frage nach, welche Bedeutung diese traditionelle Lebensweise heute noch für die Identität der indigenen Bevölkerung hat. Auch die vielfältigen Probleme und Chancen des Klimawandels in der Arktis sind ein zentrales Thema der Ausstellung.
Erstmals in Deutschland werden einzigartige Leihgaben aus der Kunstkammer St. Petersburg gezeigt, darunter ein komplettes, kaum bekanntes Schamanengewand und Masken von den im nördlichsten Sibirien lebenden Nganasanen sowie über 200 Jahre alte Stücke von den zu Alaska gehörenden Aleuten und der Kodiak-Insel. Auch aus den reichhaltigen, eigenen Beständen des Museums für Völkerkunde Hamburg wurden viele, seit Jahrzehnten nicht mehr ausgestellte Schätze für die Ausstellung hervorgeholt. Eine spektakuläre Schamanenmaske der Yupik-Eskimos aus Alaska , Kleidungsstücke aus Darmhaut, Robben- und Rentierfell sowie Vogelbälgen, ein Kajak der Inuit aus Grönland, ein Rentierschlitten der Sami Nordeuropas sowie kunstfertige Schnitzereien aus Walrosszähnen sind nur einige der Ausstellungs-Highlights.
Die Ausstellung nimmt Sie mit auf eine Reise ans frostige Ende der Welt und wirft Schlaglichter auf die zahlreichen Facetten arktischen Lebens. Die materielle und spirituelle Verbundenheit der Menschen mit den Naturgegebenheiten und insbesondere der Tierwelt ist eines der Schwerpunktthemen der Ausstellung. Aber auch Fragen wie: Woraus fertigt man Geräte, wenn kaum Holz vorhanden ist? Wie bewegt man sich am besten in Eis und Tundra? Wird der Schamanismus immer noch praktiziert? Wie reagieren die Menschen auf das Schmelzen des Polareises und der Permafrostböden? Historische Exponate sowie aktuelle Fotos und Medien geben den Besuchern Einblicke in diese für uns so entlegene Gegend, die durch den Klimawandel immer näher rückt. Auch eine spielerische Entdeckungstour durch die Arktis ist an verschiedenen Stationen für Groß und Klein möglich.
Infos unter: Museum für Völkerkunde Hamburg