Frankreich war weder das erste, noch das einzige europäische Land, das Teppiche nach östlichem Vorbild produzierte, aber eines der erfolgreichsten. Führend auf dem Gebiet der europäischen Teppichproduktion war die königlich französische „Manufacture royale des meubles de la couronne, des tapis façon de Perse et du Levant“ (ursprünglich zwei Betriebe), gegründet um 1626 unter König Louis XIII. Der Name war Programm: Die manufacture sollte ähnliche Teppiche wie im osmanischen und safawidischen Reich produzieren. Bereichert durch indische und europäische Einflüsse, wie etwa Stickereien und Tapisserien, entwickelte sich rasch eine eigenständige Formensprache, die sich nach dem Geschmack des französischen Hofes richtete. Dieser Tischteppich stammt aus der Frühphase der Produktion, seine Mustereinteilung erinnert stark an die der Teppiche aus dem Nahen Osten, die sehr breite Borte und die ans Mittelfeld gehängten Quasten verweisen auf seine Verwendung als exklusive Tischdekoration. Wertvolle Teppiche wurden im 16./17. Jahrhundert nur sehr selten auf den Boden gelegt.
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