Die Ausstellung »Sardellen Salat sehr gut« im Goethe- und Schiller-Archiv zeigt Kochbücher, Rezepte und Menükarten aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Evelyn Liepsch und Manfred Koltes geben einen Einblick in die Ausstellung, die noch bis zum 22. Dezember 2016 in Weimar zu sehen ist.
Über die Ausstellung
Handgeschriebene Kochbücher und Speisezettel aus früheren Jahrhunderten haben ihren besonderen Reiz. Sie geben Einblick in die Küchen- und Esskultur im Umkreis der berühmten Dichter und Wissenschaftler und liefern Erkenntnisse über die Geschichte der Kochkunst und Hauswirtschaft.
So auch die Rezeptsammlungen, die aus den Familien Goethe, Schiller, Arnim und Nietzsche stammen und nun im Goethe- und Schiller-Archiv gezeigt werden. Hier geht es nicht nur um die Zubereitung von Gesottenem und Gebackenem, um das Pökeln, Beizen oder Einmachen, sondern auch um die Herstellung von Tinten und dekorativem Tafelschmuck. Darüber hinaus bieten sie Tipps und Hausmittel für die Gesundheit an – Rezepte, die über Generationen weitergegeben wurden. Meist sind sie in Mundart, flüchtig und ohne Anspruch auf korrekte Orthographie niedergeschrieben, was ihre Lektüre recht vergnüglich macht, etwa »Mittel gegen den Magenkrampf« oder »Gutt Hammel fleisch zu Machen«.
Anders der Anspruch eines René François le Goullon, Küchenmeister der Herzogin Anna Amalia. Seine »Grands Diners« mit auserlesenen Spezialitäten und prachtvollen Tafelarrangements sind 1829 im Taschenbuch ›Der neue Apicius‹ erschienen und haben den Verfasser über Weimars Grenzen hinaus berühmt gemacht. »Menus à la Goullon« wurden noch lange nachgekocht, wie man an einem Speisezettel von 1873 aus dem Wittumspalais sehen kann. Er gehört zu den zahlreichen Menükarten verschiedener Provenienz, die in der Schau präsentiert werden.
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