SateLIT konfrontiert das Publikum anhand eines überraschenden literarischen Kerns mit anderen Sichtweisen und letztlich mit sich selbst. Denn Literatur verändert unser Leben: Sie schult den Umgang mit Mehrdeutigkeit, Mehrsprachigkeit, mit historischem Zufall und dem Wechsel von Rollen. Literatur vervielfältigt die Perspektiven. Ausgehend von Marbacher Fundstücken erkunden wir, wie sich diese Wirkmächtigkeit der Literatur vermitteln lässt und welche Rolle Literaturarchive dabei spiele.

Gegenstand des ersten SateLIT sind die 64 erhaltenen, bislang unveröffentlichten Briefe und Postkarten, die Else Lasker-Schüler von 1905 bis 1931 an den Literaturkritiker, Übersetzer und Mäzen Nicolaas Johannes Beversen meist aus dem „Hôtel“ Koschel in der Berliner Motzstraße, dem heutigen Hotel Sachsenhof, geschrieben hat. In der anderthalb Kilometer langen Motzstraße habenVladimir Nabokov gelebt, Rudolf Steiner, BillyWilder und Erich Kästner. Alfred Döblin traf hier Ernst Bloch, Bertolt Brecht und Johannes R. Becher. Oskar Kokoschka war der Hotelmitbewohner von Else Lasker-Schüler. Die Korrespondenz mit Beversen konnte in diesem Januar mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder erworben werden. In der Stiftung Brandenburger Tor wird die erste, mit Shermin Langhoff, Judith Kuckart und Thomas Sparr entwickelte und vom Hauptstadtkulturfonds geförderte Ausgabe von SateLIT vom 26. August bis zum 7. Oktober gezeigt werden, im Anschluss geht sie ins Literaturmuseum der Moderne (18. Oktober 2020 bis 10. Januar 2021).

Mehr: www.stiftungbrandenburgertor.de

Eine Ausstellungsreihe der Stiftung BrandenburgerTor und des Deutschen Literaturarchivs Marbach.

Hier: Jan Bürger, stellvertretender Leiter der Abteilung Archiv und Projektleiter des SateLIT im DLA, stellt die Neuerwerbung kurz vor.

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