Sexualisierte Gewalt ist ein erschreckend konstantes Element bewaffneter Konflikte. Schon in vergangenen Kriegen wie dem Zweiten Weltkrieg diente sie als gezielte Waffe und war keineswegs nur ein zufälliges Begleitphänomen von Gewalt und Chaos. Die Verbrechen wurden damals von verschiedenen Akteuren verübt: von Wehrmacht und SS, von der kaiserlich-japanischen Armee und auch von alliierten Truppen. Doch auch in jüngeren Konflikten bleibt sexualisierte Gewalt eine grausame Realität: ob in Bosnien, im Irak oder in der Ukraine – Vergewaltigungen und andere Formen sexueller Gewalt sind keine Ausnahme, sondern werden systematisch eingesetzt.

Dabei stellt sich die Frage, welche Rolle sexualisierte Gewalt in der Strategie und Praxis von Kriegsführung spielt: Ist sie ein gezielt eingesetztes Mittel zur Einschüchterung und Demoralisierung der Zivilbevölkerung oder ein unvermeidliches Resultat von Gewaltkonflikten, die ohnehin entgrenzend und entmenschlichend wirken? Ebenso bedeutsam ist die Frage nach den Auswirkungen dieser Taten auf die Betroffenen, deren körperliche und seelische Wunden oft langfristig nachwirken.

Diese und weitere Aspekte diskutierten die feministische Aktivistin Monika Hauser, Gründerin und Vorständin von medica mondiale e.V., die Historikerin Regina Mühlhäuser vom Hamburger Institut für Sozialforschung sowie die Schriftstellerin und Journalistin Ronya Othmann. Die Veranstaltung wurde von Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, moderiert.

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