Interview mit Florian Amoser

Die Grundlage von Florian Amosers Serie Aporetic Spectacle bildet eine computergestützte Kamera, mit der sich architektonische Landschaften vertikal scannen lassen. Dieses bildgebende System hat er an der Unterseite einer autonom fliegenden Drohne angebracht, die so programmiert ist, dass sie ein identisches Flugmuster dauernd wiederholt und dabei immer wieder die gleiche Szene aufnimmt. Die Software versucht dabei jedes Mal, die Abweichungen auszugleichen und die erfassten Daten zu einem nahtlosen Bild zusammenzufügen. Sie scheitert jedoch unaufhörlich an der Rekonstruktion einer fehlerlosen visuellen Wahrnehmung. Das Ergebnis dieses Prozesses ist eine Serie von Bildern, die die Spannung zwischen maschinischer und menschlicher Sicht offenlegt. Innerhalb dieser Spannung lassen sich die unkontrollierten Verzerrungen der Landschaft als subtiler Widerstand gegen das Programm der Kamera begreifen, das darauf ausgerichtet ist, das menschliche Auge nachzubilden. Es scheint, als zeige sich in den Mustern ein unbewusstes maschinisches Sehen, das sich direkt im Bild manifestiert.

Weitere Informationen: Fotomuseum Winterthur

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