Erinnerungen sind das Bleibende im Gedankengut von Reisenden, heute wie damals. Seien es Fotos, Postkarten oder Ansichten der besuchten Gegenden oder das gute alte Skizzenbuch. Sie alle sind hilfreiche Gedankenstützen. Als die Schweiz im 18. Jahrhundert zum Reiseziel und als «Tempel der Natur» beschrieben wurde, in dem man «bey jedem Schritte die wunderbarsten Abwechslungen der herrlichsten Aussichten erwarten» durfte, war der Boden für einen blühenden Tourismus geschaffen. Damit einher ging eine neue Art der Bildproduktion, die eben dieser Erinnerung diente: In den 1760er Jahren erfand der Winterthurer Landschaftsmaler, Zeichner und Radierer Johann Ludwig Aberli die handkolorierte Umrissradierung, eine klug gewählte Mischung zwischen Druckgraphik und Aquarell. Als «Aberlische Manier» bekannt, wurde sie in der Folge von Künstlern wie Heinrich Rieter und Gabriel Lory aufgenommen und weiterentwickelt. Ihre bezaubernden Blätter waren hochbezahlte Souvenirs, die als Abbild des «Arkadien Europas» weite Verbreitung fanden.

Produktion: arttv.ch

Mehr unter www.kmw.ch

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