Ein Bildhauer auf dem Weg zur Moderne
19. September 2015 bis 31. Januar 2016

Eine Ausstellung der Skulpturensammlung und der Galerie Neue Meister im Albertinum

In den Jahren um 1900 stand August Hudler (1868–1905) auf dem Höhepunkt seines kurzen Schaffens. Der Reform-Architekt Fritz Schumacher erinnerte sich an den Künstler als einen „kraftstrotzenden Bildhauer von schärfster charakterisierungskunst“. Diese zeigt sich zu Beginn der Karriere in überaus lebendig wirkenden Porträts. Sie äußert sich aber auch in seinem Interesse an der Darstellung des einfachen Menschen und des menschlichen Körpers generell. Ebenso spielen religiöse Themen in Hudlers Schaffen eine große Rolle. Zu den Sammlern seiner Werke zählte großbürgerliche Prominenz in Berlin und Dresden, er arbeitete zusammen mit Architekten und Künstlern wie Fritz Schumacher, Wilhelm Kreis und Karl Groß.

Arbeiten des bei Dachau in Oberbayern geborenen Künstlers befinden sich in Berlin, Leipzig, München und vor allem in Dresden, wo er von 1900 bis zu seinem Tod lebte und arbeitete. Hier entstand eine Reihe bemerkenswerter Bildwerke, zu denen sich zahlreiche, aber kaum bekannte Entwürfe in der Skulpturensammlung erhalten haben. Georg Treu, damaliger Direktor des Museums, schätzte und förderte Hudler und erwarb auch nach dessen frühen Tod noch zahlreiche Arbeiten aus dem Nachlass. Jüngste Schenkungen zweier weiterer Werke durch Hudlers Verwandtschaft sowie eine Neuerwerbung für die Skulpturensammlung sind nun der Anlass, nach über hundert Jahren dem Künstler erstmals wieder eine Kabinettausstellung zu widmen.

Hudlers Kunst zwischen Jugendstil und beginnender Moderne fand lange Zeit kaum Beachtung, sein Schaffen soll deshalb einem breiteren Publikum vorgestellt und als eine wichtige Position deutscher Plastik in den Jahren um 1900 neu entdeckt werden. Die Präsentation der Retrospektive im Dialog mit der Kunst des Fin de Siècle im Klingersaal versetzt Hudlers Werk in den Kontext seiner Zeit.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Sandstein Verlag.

Kamera und Konzept: Hans Jürgen Lange und Andreas Dehmer

Weitere Informationen unter: Albertinum

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