Manchmal scheint es, als wäre die Bildhauerei eine Kunstform »zwischen den Stühlen«. Sie ist geformtes Objekt und Bild zugleich und von Werk zu Werk verschieben sich die Verhältnisse. Wann wird zum Beispiel Design zu Bildhauerei? Wenn es unbrauchbar wird, oder kommen andere Aspekte ins Spiel? Stefan Tümpel (geb. 1945) schuf Entwürfe für Stühle, auf denen man nicht sitzen kann, aber sie zeigen, dass diese Stühle ganz andere Botschaften in sich tragen. Sie agieren im Raum und daraus entwickelte Tümpel sogenannte »Ikonen« mit eigenwilligem Charakter. Es entsteht eine Art Körpersprache der Stühle, die Assoziationen zu menschlichen Erfahrungen in der Kommunikation und im Miteinander erzeugen. Seine Stühle stehen oftmals für eine unbequeme, unangenehme und unsichere Situation, wie zum Beispiel während der Finanzkrise oder heute in der Corona-Pandemie.
Weitere Informationen: Gerhard-Marcks-Haus Bremen