Mit Butter präsentiert das mumok die erste museale Einzelausstellung des kanadischen Künstlers Steve Reinke. Tod und Leben, Empathie und Grausamkeit, Sex und Intimität, aber auch das unbehagliche Verhältnis des Autors zu seinem Werk sind Themen, die Reinke (geb. 1963 in Eganville, Kanada; lebt in Chicago, USA) in seiner Arbeit beschäftigen. In bester nietzscheanischer Manier betrachtet er den Menschen allerdings nicht als politisches oder moralisches Wesen, sondern als Spielball mikrobiotischer Agenden: Anstelle eines freudianischen Ich oder Es bestimmen in seinen jüngeren Videos Bakterien, Plazenta und Plankton den Lauf der Welt, und „Kultur“ beschreibt nicht humanistische Exzellenz, sondern Leben aus der Petrischale. Die Ausstellung zeigt Reinkes neueste Videoarbeit An Arrow Pointing to a Hole sowie eine Auswahl seiner sinistren Textbilder und gedankenverlorenen Stickereien, die auf paradox präzise Weise von Kontrollverlust, Formlosigkeit und Selbstvergessenheit erzählen.

„In seiner jüngsten Videoarbeit versichert Reinke glaubhaft, dass er bereits als Kind sein Unterbewusstsein verloren hat und seither den Anweisungen seines Mikrobioms folgt. Er stellt damit die ungemütliche Frage, wer oder was unser Denken und Handeln tatsächlich steuert, und erinnert daran, dass unsere Körper nicht uns gehören. Welche Bilder entstehen, wenn man unter diesen Voraussetzungen Kunst macht, zeigen Reinkes Siebdrucke und Stickereien, die einen stets spüren lassen, dass hier neben dem Künstler (bzw. aus dem Künstler) noch etwas Anderes spricht.“, so Manuela Ammer, Kuratorin der Ausstellung.

Mehr unter www.mumok.at/de/steve-reinke-butter

Abonniere unseren Newsletter