Oben: Raphael Gross, Präsident, Deutsches Historisches Museum, Berlin beim Symposium „Die Säule von Cape Cross. Koloniale Objekte und historische Gerechtigkeit“ in der Reihe „Historische Urteilskraft“ am 7. Juni 2018.

In der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums befindet sich die Wappensäule von Cape Cross – ein umstrittenes Exponat. Sie zeigt das portugiesische Wappen, gekrönt von einem Kreuz. Auf ihr ist in Lateinisch und Portugiesisch der Herrschaftsanspruch des portugiesischen Königs João II. über das Land festgehalten, der sich über die aufgestellte Säule manifestierte. Die Wappensäule ging im 19. Jahrhundert in deutschen Besitz über, als das entsprechende Gebiet Teil der Kolonie „Deutsch-Südwest-Afrika“ geworden war. Kaiser Wilhelm II. ließ an der Stelle der Cape Cross-Säule ein eigenes Herrschaftszeichen errichten. Dafür aber wurde die von den Portugiesen aufgestellte Säule aus dem 15. Jahrhundert nun ins Deutsche Kaiserreich verfrachtet.
Namibia hat im Jahr 2017 einen Anspruch auf die Wappensäule bekundet. Das Deutsche Historische Museum möchte die Diskussion um die Säule zum Anlass nehmen, um Fragen historischer Gerechtigkeit zu erörtern. Dazu werden Philosophen, Historiker, Völkerrechtler, Ethnologen, Politiker und Experten aus der Museumswelt Europas und Afrikas miteinander ins Gespräch treten.

Monika Grütters MdB, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

S.E. Andreas B. D. Guibeb, Botschafter der Republik Namibia in der Bundesrepublik Deutschland

Francisco Bethencourt, King’s College, London

Lukas H. Meyer, Karl-Franzens-Universität, Graz

Sophie Schönberger, Universität Konstanz

Dag Henrichsen, Basler Afrika Bibliographien, Basel

Ellen Ndeshi Namhila, UNAM University of Namibia, Windhoek

Jeremy Silvester, Museums Association of Namibia, Windhoek

Weitere Informationen: Deutsches Historisches Museum

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