Im frühen 19. Jahrhundert etablierte sich in Hard am Bodensee der Stammsitz des Textilunternehmens Jenny&Schindler. Der Betrieb setzte auf die Technik der „Türkischrotfärberei“ und war im gesamten Gebiet der österreichisch-ungarischen Monarchie mit bunt gefärbten und gemusterten Tüchern und Stoffen erfolgreich. Die türkischroten Tüchlein mit ornamentalen und floralen Musterungen in Gelb, Blau, Grün, Schwarz und Weiß waren als Kopf- und Schultertücher für Trachten vor allem im östlichen Teil der Monarchie sehr begehrt. Seidentücher mit opulenten Rosenmotiven oder Stoffe mit floralen Rankmustern als Bezugsstoff für Regenschirme fanden in der gesamten österreichisch-ungarischen Monarchie und darüber hinaus begeisterten Absatz. Gleichzeitig entwickelte sich Hard zu einem wichtigen Zentrum der Formenstecherei. Mit den Stoffdruckmodeln, die die Formenstecher individuell für das jeweilige Stoffmuster anfertigten, wurden die Baumwollstoffe oder Seidenstoffe manuell unter beachtlichem Zeitaufwand bedruckt. – Theresia Anwander, Ethnologin am vorarlberg museum.

Film: Studio Haesel/ Sarah Mistura

Mehr unter: www.vorarlbergmuseum.at

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