Vor hundert Jahren stand Deutschlands Zukunft auf Messers Schneide: Die Hyperinflation sorgte für schwindelerregende Preise und soziales Elend. Der Hitler-Putsch und die Ruhrbesetzung waren nur zwei von vielen politischen Krisen. Und währenddessen flüchteten sich manche Deutsche in den Eskapismus großstädtischer Tanzabende.
In Ihrem Buch „Totentanz“ begleitet die Journalistin Jutta Hoffritz vier Männer und Frauen durch das Jahr 1923 und durch ihre alltäglichen Kämpfe. Wir erleben, wie die Berliner Tänzerin Anita Berber auf dem Zenit ihrer Karriere dem Rausch verfällt, wie Ruhrbaron Hugo Stinnes das Kalkül der Besatzer unterläuft, wie Reichsbankpräsident Rudolf Havenstein die Inflation schürt und wie Käthe Kollwitz eine Schaffenskrise überwindet. In ihrer Lesung bringt uns Jutta Hoffritz eine schillernde Zeit zwischen politischer Krise und kultureller Blüte näher, die unserer heutigen mehr gleicht, als uns lieb ist.
Jutta Hoffritz ist Journalistin und seit 1999 Redakteurin der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit. Als studierte Ökonomin schreibt sie unter anderem über Wirtschaftsthemen und die Geschichte der Geldpolitik.
In Kooperation mit der Bibliothek für Zeitgeschichte.
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