Die Natur steckt voller komplizierter Faltungen, waghalsiger Biegungen und überraschender Knautschungen. In der Ausstellung „Ausbruch aus der Fläche“spüren internationale Künstler*innen diesen faszinierenden Strukturen und ihren Einflüssen auf die menschliche Wahrnehmung nach. In Anlehnung an die komplexen Prinzipien des Origamis und ihrer aktuellen Bedeutung in Wissenschaft und Technik beschäftigen sie sich auf medial vielfältige Weise mit den unendlichen Möglichkeiten der Verformung von Flächen. Ob gefaltet, gekrümmt, gewölbt, gezeichnet oder gemalt erzeugen die Werke nicht nur ihren eigenen Raum: Auch Komprimierung und Reduktion bis zu unkontrollierbarem Erschlaffen werden thematisiert, das Spiel von Licht und Schatten, von Sicht- und Unsichtbarkeit.
Origami schlägt eine Brücke zwischen Mathematik und Kunst, zwischen Planung und Zufall, zwischen Ordnung und kreativem Chaos. Diese Prinzipien werden von den KünstlerInnen imitiert, reflektiert und weitergedacht. Anders als bei klassischen skulpturalen Verfahren schaffen sie ohne Hinzufügungen oder Freilegungen, allein durch die unendlichen Möglichkeiten der Verformung einer oder mehrerer Flächen, räumliche Konstrukte.
Diese dreidimensionalen Objekte, ob gefaltet, gekrümmt, gewölbt, gezeichnet oder auf der Leinwand, erobern spielerisch den Ausstellungsraum. Es entstehen filigrane Werke, Raumbesetzungen oder Denkräume zwischen sinnlicher Erfahrbarkeit und überraschenden Perspektiven, zwischen aufbäumender Haltung und kollabierender Form.
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