Die Ausstellung widmet sich dem faszinierenden Dialog zwischen Gustav Klimts Werk und der antiken Kunst. Ausgewählte Belege aus dem Schaffen des Künstlers zeigen den zentralen Wandel in seinem Antikenverständnis. In seinem vom Historismus beeinflussten Frühwerk waren es motivische Details, die ihn interessierten. Nach 1900 ist es dann vor allem der Geist der Antike, den er in seine eigene Formensprache überträgt. Die Ausstellung veranschaulicht diese Entwicklung durch die Gegenüberstellung mit antiken Vorbildern, die Klimt aus der Vasenmalerei oder den Abgüssen nach antiken Skulpturen bezog.
Einen weiteren Höhepunkt der Ausstellung bildet die 1907 mit Zeichnungen von Gustav Klimt illustrierte Neuauflage der Hetärengespräche des Lukian (um 120-185 n. Chr.). In diesem außergewöhnlichen Erotikon verbinden sich die freizügigen Zeichnungen Klimts mit der von Josef Hoffmann gestalteten Ausstattung der Wiener Werkstätte zu einem der schönsten Bücher des europäischen Jugendstils. Ausgewählte Beispiele der attischen rotfigurigen Vasenmalerei spiegeln in der Ausstellung jene Lebenswelten wider, in die der antike Autor Lukian seine Hetärengespräche einfügte.Trotz der zeitlichen Distanz von mehr als zwei Jahrtausenden offenbaren sich im Zusammenspiel der antiken Vasenmalerei und Klimts Linienkunst überraschende Übereinstimmungen, die neue Sichtweisen auf das Antikenverständnis des Künstlers zeigen.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum, Wien.
Kurator: Dr. Tobias G. Natter
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