Gustav Mesmer, Roman Signer und Daniela Keiser sind drei Beispiele, wie das Thema Fliegen und die Ausstellung «Über den Wolken – Anleitungen zum Abheben» im Kunstmuseum Thurgau selbst Vergangenheit und Gegenwart, ‹Aussenseiter› und zeitgenössische Konzeptkunst zu verbinden vermag.

Bereits in frühen Kulturen versuchten die Menschen, den Flug der Insekten und Vögel zu imitieren und übertrugen ihn in Form von Ritualen und magischen Darstellungen auf den menschlichen Körper. Doch Überirdisches anzustreben war und ist riskant, wie schon die Hybris des Ikarus zeigte. In der Renaissance hatten solche Pläne wieder Hochkonjunktur und Universalkünstler nicht nur im übertragenen Sinn höhere Sphären im Kopf. Obwohl sich ihre Höhenflüge hauptsächlich am Reissbrett ereigneten, wurden sie zu Fixsternen für Generationen von Bastelnden, Träumerinnen und Tüftlern. Ein solcher war auch Gustav Mesmer (1903–1994). In der Psychiatrie experimentierte er mit Schwingen, Schirmen und Sprungschuhen aus einfachsten Materialien, um seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen: Er wollte mit dem Velo fliegen, die dunklen Wolken erklimmen.

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