Valentina Vlašić, die Kuratorin des Museum Kurhaus Kleve — Ewald Mataré-Sammlung in Kleve, Deutschland, spricht über die von ihr konzipierte Ausstellung „Ewald Mataré: KOSMOS“. Dabei spricht sie u.a. über den Künstler Ewald Mataré (1887–1965), sein Werk, die „Ewald Mataré-Sammlung“ in Kleve und den Bildungsauftrag des Klever Museums.

Ein Interview, das aus Anlass der großen Retrospektive „Ewald Mataré: KOSMOS“ (27.10.2024 — 09.03.2025) im Museum Kurhaus Kleve — Ewald Mataré-Sammlung in Kleve, Deutschland entstanden ist.

Eine Gute Kuh

Ein Kurzfilm der Künstlerin und Filmemacherin Kirsten Becken (unterstützt von Anette und Heinz-Josef van Eimeren), der aus Anlass der Retrospektive „Ewald Mataré. KOSMOS“ (27.10.2024 — 09.03.2025) im Museum Kurhaus Kleve entstanden ist und auf die Begeisterung von Ewald Mataré (1887 — 1965), dem sogenannten „Künstler der Kühe“, für das Motiv des Tieres und vor allem der Kuh eingeht.

Die Kuh war Ewald Matarés bevorzugtes Motiv. Er hat zeitlebens tausende Variationen der Kuh in der Skulptur, im Holzschnitt, als Zeichnung, im Aquarell, im Kunstgewerbe und in weiteren Gattungen erschaffen.

Er sagt: „Wenn man bedenkt, dass die Kuh zu jenen Haustieren gehört, die seit undenklichen Zeiten in der Nähe des Menschen sind, so wird einem dieses Tier vertraut. Aber das nicht allein, es bietet dem bildnerischen Gestalten Beobachtungsmöglichkeiten, wie wohl kein Tier in der Nähe des Menschen: Sie steht in vollendeter Ruhe, sie liegt in vollendeter Ruhe, sie frisst in vollendeter Ruhe. Und diese drei Stellungen bestimmen den Ausdruck des ganzen Tieres.“ (Ewald Mataré 1965)

Gesang und Schauspiel von Janina Schweitzer.

Der tote Krieger

Ein Kurzfilm der Künstlerin und Filmemacherin Kirsten Becken, der aus Anlass der Retrospektive „Ewald Mataré. KOSMOS“ (27.10.2024 — 09.03.2025) im Museum Kurhaus Kleve entstanden ist und die Verbindung von Ewald Mataré (1887 — 1965) mit der Stadt Kleve thematisiert. Eingangs ist die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer zu hören, ergänzend um die wichtige Aussage „Nie wieder ist jetzt“. Zum Schluss fragt ein Junge, der auf einer Monumentalskulptur sitzt, warum diese hier eigentlich liegt …

1932 übernimmt Ewald Mataré die Professur für Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie, wofür er mit seiner Familie von Berlin nach Büderich bei Düsseldorf umzieht. Nach nur sieben Monaten wird sein Vertrag 1933 von den Nationalsozialisten nicht verlängert.

Im selben Jahr erhält er zusammen mit den Architekten Felix H. Ganteführer und Fritz Hannes den Zuschlag für die Realisierung eines Ehrenmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Kleve, für das er die Monumentalskulptur „Toter Krieger“ beiträgt. 1934 findet die Einweihung des Ehrenmals in Kleve statt, der er ostentativ fernbleibt.

Als seine Werke 1937 als „entartet“ gelten, aus öffentlichen Sammlungen entfernt werden und auf der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ zu sehen sind, wird sein „Toter Krieger“ in Kleve 1938 zerstört.

Fast vierzig Jahre lang ist die Skulptur vergessen, bis sie in den 1970er Jahren wieder in das Bewusstsein der Klever Bürger*innen gerät. Zuerst taucht ihr Kopf in einem Garten der Tiergartenstraße auf, der 1974 dem Städtischen Museum Haus Koekkoek übergeben wird. Dort wird er einige Jahre lang im Garten hinter dem Gebäude präsentiert. Im Januar 1977 identifiziert schließlich der Klever Bürger Josef K. Merges die restlichen Teile der Skulptur bei Bauarbeiten auf einem Stadtwerksgelände an der Flutstraße in Kleve. Er informiert die Stadtverwaltung und u.a. Guido de Werd, den Leiter des Städtischen Museums Haus Koekkoek, der wiederum die Ehefrau und Tochter des 1965 verstorbenen Ewald Mataré über das Geschehen informiert.

1981 wird der „Tote Krieger“ durch Matarés Schüler Elmar Hillebrand restauriert und vor der Stiftskirche am kleinen Markt in Kleve aufgestellt.

1988 übergibt die Tochter des Künstlers, Sonja Mataré (1926 — 2020), einen ersten Teil des künstlerischen Nachlasses ihres Vaters, an die Stadt Kleve. Die jahrzehntelange Wiedergutmachung und Beschäftigung der Stadt Kleve mit dem Leben und Werk des Künstlers Ewald Mataré beginnt …

Mehr unter: www.mkk.art

Abonniere unseren Newsletter