Wie spielten Kinder im 19. Jahrhundert? Ihre Fantasie entfaltete sich in Miniaturwelten aus Zinn. Zinnfiguren waren mehr als bloßes Spielzeug – sie eröffneten detailreiche Szenerien, die das Zeitgeschehen in greifbare, spielbare Form brachten. Kleine Hände stellten Ritterburgen auf, ließen Feuerwehrmänner ausrücken oder erschufen exotische Tierparks auf dem heimischen Teppich. Besonders Nürnberg und Fürth avancierten zu Hochburgen der Produktion: Rund 40 Millionen dieser filigranen Figuren fanden um 1900 ihren Weg in Kinderzimmer weltweit.

Doch das Spiel war nicht nur ein Zeitvertreib. Viele Zinnfiguren wurden mit liebevoll gestalteten Begleitheften geliefert, die nicht nur den Figuren eine Geschichte verliehen, sondern auch eine pädagogische Funktion erfüllten. Sie halfen Erziehenden, den Spielwelten einen lehrreichen Rahmen zu geben – Geschichte, Kultur und Gesellschaft im Miniaturformat.

Diese zarten Zinnwelten sind heute ein faszinierendes Zeugnis der Zeitgeschichte. Sie zeigen, wie sich gesellschaftliche Entwicklungen im kindlichen Spiel spiegelten und offenbaren die Dynamik einer Ära, die zwischen Tradition und Moderne schwankte.

Erleben Sie eine der größten Zinnfiguren-Sammlungen hautnah! Unsere Ausstellung „Mikrowelten Zinnfiguren“ entführt Sie in vergangene Spielwelten und ist noch bis zum 27. April geöffnet. Lassen Sie sich von der filigranen Kunstfertigkeit und den Geschichten dieser kleinen, doch bedeutenden Figuren verzaubern.

Mehr unter: mikrowelten.gnm.de

Abonniere unseren Newsletter