Waren Reisen in den Nahen Osten zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch eine selektive Angelegenheit, die sich auf Diplomaten, Forscher, Pilger und eine privilegierte Oberschicht beschränkte, demokratisierte sich die Reisetätigkeit bereits um die 1850er-Jahre. Das Verlangen nach universaler Bildung, der Reiz der Exotik, aber auch der Wille, auf biblischen Pfaden die Geschichte des Christentums zu erfahren, lockten vermehrt Europäer in den Nahen Osten. 1869 bot der, zunächst auf Europareisen spezialisierte, englische Unternehmer Thomas Cook seiner europäischen Kundschaft erstmals eine Nil-Kreuzfahrt an. Zunächst konzentrierten sich die angebotenen Reisen, die unterdessen auch auf eine eigene Infrastruktur mit lokalen Reisebüros, Reiseführern (sog. Dragomanen) und Unterkünften zurückgreifen konnten, auf Palästina, wo der Besuch der christlichen Stätten im Vordergrund stand. Mit der Zeit wurden aber auch weitere Reisedestinationen im Libanon und in Syrien angeboten, wobei der Fokus auf antiken Sehenswürdigkeiten wie Baalbek und später auch Palmyra lag.
© Jacques Herzog und Pierre de Meuron Kabinett, Basel (Stiftung)
Danke an Laurent Gorgerat, Kurator Sonderausstellungen, Fachbereich Vorderer Orient
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